Der Berlin Marathon gehört zu den 6 größten Marathonveranstaltungen weltweit, den World Major Marathon Series. Und 2024 feiert der Hauptstadt Marathon seinen 50. Geburtstag, Läufer und Stars der Szene geben sich die Ehre und bilden zusammen ein Feld von mehr als 55.000 Teilnehmern.
Eine Teilnahme am Berlin Marathon ist nicht ohne Weiteres möglich, zusammengefasst kann man sagen, gehört man zur Elite und läuft unter einer bestimmten Zeit, kann man sich frei anmelden, alle anderen melden sich an, landen im Lostopf und der Zufall entscheidet, ob man dabei ist oder nicht. Am 6. Dezember 2023 kam dann die ersehnte Mail, dass ich beim Jubiläumsmarathon am 29. September 2024 dabei sein darf.
Bei 55.000 Teilnehmer muss für die Ausgabe der Startunterlagen alles sehr gut organisiert sein und vor allem Platz da sein. Diesen gibt es am ehemaligen Flughafen Tempelhof, wo auch ich meine Startnummer abgeholt habe. Dazu gab es da auch Gelegenheit, Laufkleidung zu kaufen und sich auf der Laufmesse über andere Laufveranstaltungen zu informieren.
Am nächsten Morgen war es dann soweit, ich war fasziniert, wie groß, größer am größten der Berlin Marathon war. Allein die Startblöcke verteilten sich auf 700m. Die Zugänge dazu waren allerdings etwas spärlich und nicht kontrolliert. Da es an den Zugängen zu Massenansammlungen kam, habe ich leider den Start meines Blockes verpasst. Das lag aber auch daran, dass viele Läufer späterer Startzeiten ebenfalls an den Start wollten. Eine Zugangskontrolle gab es nicht.
Egal, da es ein „fließender“ Start war, konnte ich einfach loslaufen und mich einreihen. Ich hatte auf den ersten Kilometern noch die naive Vorstellung, dass sich das Feld bald lichten wird und man in Ruhe sein Tempo laufen kann – ich hatte ja keine Ahnung. Es lichtete sich natürlich nichts, man lief vom Start bis ins Ziel in einer Traube an ebenfalls laufbegeisterten Menschen aus aller Welt. Insgesamt waren mehr als 150 Nationen vertreten und mit 54.000 Finishern war der 50. Berlin Marathon offiziell der größte Marathon der Welt.
Mir hat besonders die ganze Atmosphäre gefallen, die gute Laune der Läufer und die Zuschauer entlang der Strecke. Vom ersten bis zum letzten Meter der 42km standen Menschen am Rand, die ordentlich Party gemacht haben. Applaus, Musik, Gesang – alles dabei und das ließ mich zeitweise die körperlichen Strapazen vergessen.
Was richtig cool ist, war das Passieren zahlreicher Sehenswürdigkeiten, besonders der Zieleinlauf durch das Brandenburger Tor setzte noch mal Kraft frei und ich konnte mit einem weniger gequälten Gesichtsausdruck die Ziellinie überqueren.
Was ich persönlich kritisch empfand, war die negative Umweltbilanz. Schon so sind Sport- und auch Laufveranstaltungen mit viel Müll verbunden. Allein die zahllosen Gels auf der Strecke war erschreckend, weil ja überall auch Mülltonne standen, hätte man die leeren Gels nicht einfach auf die Straße schmeißen müssen. Aber warum um alles in der Welt nutzt man an den Verpflegungsständen immer noch Kunststoffbecher?!
Bei vielen Veranstaltung ist man immerhin auf Pappbecher umgestiegen, was zumindest etwas weniger umweltschädlich ist. Hier kann in Berlin, aber auch überall sonst echt umgedacht werden.
Mein persönliches Fazit: Ein internationales Laufevent, bestens organisiert, gut gelaunte Menschen, eine wunderschöne Strecke und insgesamt eine einzigartige Atmosphäre.